Am Morgen der Studienfahrt nach Dachau versammelten sich alle Schüler/-innen der neunten Klasse des Königin-Charlotte-Gymnasiums pünktlich um 7:45 Uhr an der Schule, um anschließend die gemeinsame Fahrt nach Dachau anzutreten.
Gegen 10:40 Uhr kamen wir an der Gedenkstätte an. Dort hatten wir zunächst Zeit uns auf die folgende Führung vorzubereiten und eine kurze Pause einzulegen (bis 11:15). Die Führung im Rahmen der Bildungsreise begann um etwa 11:30 und ging 2h 30min. Anschließend konnten wir das Gelände weiter erkunden.
Erkenntnisgewinn
Während der zweieinhalbstündigen Führung wurde uns zunächst ein umfassender historischer Überblick vermittelt und die Vergangenheit in zeitliche Schichten eingeteilt. Der Überblick begann mit dem Aufstieg der extremistischen Parteien mit besonderem Blick auf die NSDAP. Es wurde über den Machtgewinn dieser Partei unter Hitler informiert. Es spielten unter anderem die Hoffnungslosigkeit der Leute in der Weimarer Republik und die Gesetze nach dem Aufstieg Hitlers als Reichskanzler eine Rolle. Dabei waren die Reichstagsbrandverordnung und das Ermächtigungsgesetz besonders zentral. Wir erhielten auch Hintergrundinformationen über das Gelände des Konzentrationslagers, welches ursprünglich als Standort einer Pulver- und Munitionsfabrik genutzt wurde. Diese stand im Laufe des Ersten Weltkriegs (1914-1918) jedoch aufgrund der Wirtschaftskrise 1929 leer. Nach dem Ende des Krieges wurde die Fabrik aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags (1919), der unter anderem die Waffenproduktion in Deutschland stark eingeschränkt hatte, aufgegeben. Im Jahr 1933 entschieden sich die Nazis für die Nutzung des Geländes als Konzentrationslager, da die bestehenden Gefängnisse überfüllt waren und um das Lager als Mittel zur politischen Unterdrückung und Kontrolle zu nutzen. Der Schriftzug ,,Arbeit macht frei” am Eingangstor des Lagers vermittelte den deportierten Gefangenen falsche Hoffnung auf Erlösung durch Arbeit. Der Schriftzug wurde als Täuschung benutzt, um die brutalen Bedingungen im Lager zu verheimlichen. Auf dem Gelände erhielten wir weitere Informationen über die Lagerbedingungen und die harte Realität wurde unter anderem durch den Nachruf eines Häftlings vermittelt. Die Geschehnisse auf dem Appellplatz wurden durch Bilder illustriert. Im Museum wurde die Geschichte des Lagers durch Exponate, Texte und Karten dargestellt. Wir sahen die Häftlingsbaracken und besichtigten die Gaskammern und das Krematorium. Letztere verdeutlichen die Brutalität der Nazis. Im Anschluss besichtigten wir die Gedenkstätten für die Häftlinge des Konzentrationslagers, die den unterschiedlichen verfolgten Gruppen gewidmet sind. Wir sahen das Internationale Mahnmal, das an das unermessliche Leid der Gefangenen erinnerte. Viele Häftlinge brachten sie um, um der Grausamkeit zu entkommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Besuch in Dachau die Gräueltaten des Nazi-Regimes und das unvorstellbare Leid der Häftlinge verdeutlichte.