Am Morgen des 1. April trafen wir uns um 07:15 Uhr auf dem Parkplatz zur Abfahrt zur KZ-Gedenkstätte Dachau. Zwei Busse standen jeweils für zwei Klassen bereit. Die Autobahn war noch nicht mit Autos überfüllt, also kamen wir zügig an.
Um 11:00 Uhr ging es dann los mit der Führung, bei der wir Interessantes zu hören und es irgendwie auch zu spüren bekamen, wie es gewesen sein könnte, dort als Häftling zu leben. Das KZ Dachau war ein Konzentrations- und Arbeitslager für Männer während der Nazi-Zeit. Wir schauten uns Bilder an, die den Alltag im Lager zeigen, und besprachen diese mit Mitarbeitern der Gedenkstätte, bevor wir ungefähr 20 Minuten danach das Gelände Schritt für Schritt erkundeten.
Von Anfang an wurden die Menschen dort schlecht behandelt, geschlagen und niedergemacht. Sie wurden von der SS registriert, bekamen Nummern als Namen und ein farbiges Dreieck als Zeichen was für eine Person man war. Ihnen wurden die Sachen weggenommen und gesagt, sobald sie rauskommen würden, würden sie diese wieder zurückbekommen. Sie hatten eine bestimmte Kleiderordnung: sie wurden kahl rasiert, hatten ein Hemd und eine Hose (wortwörtlich Lumpen), ein Paar ungemütlicher Schuhe und eine Mütze. Sie bekamen wenig zu essen und zu trinken, mussten hart arbeiten und wurden geschlagen oder sogar getötet wenn sie etwas falsch machten.
Auf dem Gelände gibt es einen großen Apellplatz, wo täglich die Häftlinge herantreten mussten zum durchzählen. Manchmal standen sie dort stundenlang, egal wie das Wetter war. Es gab Einzelzellen, die so klein waren, dass man sich noch nicht mal hinsetzten konnte, Dunkelzellen, wo es ganz dunkel ist und man nicht wissen konnte, ob es Tag oder Nacht war. Zwar gab es eine Heizung, diese wurde aber von draußen eingestellt, das heißt dass es auch kalte Tage gab, wo die Heizung nicht eingestellt war und die Häftlinge frieren mussten. Die Häftlinge mussten auf Strohsäcken schlafen.
So lernten wir das Gelände kennen und lernten auch, dass es Stellen im Arbeitslager gab, die von den Gefangenen nicht betreten werden durften, sonst mussten sie mit dem Leben bezahlen. Manche begingen auch Selbstmord, weil sie es nicht mehr aushalten konnten.
Am Ende sahen wir auch die Gaskammer und Verbrennungsöfen.
Die Gruppe der 9d ging noch in die Kirche und hat eine Schweigeminute für die Menschenopfer abgehalten.
Um 15:30 Uhr fuhren wir zurück nach Stuttgart und die Klassenfahrt nach Dachau endete damit.
Anna J., 9b
